Das Internet. Unendliche Weiten. Das war nicht immer so.
Ganz am Anfang war das "Internet" noch überschaubar und man konnte die Rechner die beteiligt waren noch zählen, wenn auch nicht an einer
Hand aber dafür in kleiner Stückzahl.
Bevor man die Möglichkeit hatte online cyberspacig unterwegs zu sein, online einzukaufen, mails zu schreiben
seinen geistigen Unfug auf Facebook oder in Blogform zu verbreiten ( ;) ) sah das Internet anders aus und hieß ARPANET.
Das ARPANET beschränkte sich bei seiner Entstehung rein auf die USA und wurde als Forschungsnetz konzipiert.
Wer mehr über die geschichtliche Entwicklung des ARPANET lernen will der muss sich entsprechende Literatur besorgen,
denn auf den Geschichtlichen Aspekt werde ich nur bedingt eingehen.
Da das ARPANET so übersichtlich aufgebaut war bietet sich ein Nachbau ja quasi an.
Warum das alles
Hauptsächlich aus Spaß am lernen und weil mich das ARPANET seit vielen Jahren fasziniert und gefangen hält.
Da ich nicht beliebig viel Zeit zur Verfügung habe wird sich das Projekt mit Sicherheit uach in die Länge ziehen.
Wer also schnellen Fortschritt und das fertige Projekt innerhalb einer Woche sehen will, den muss ich enttäuschen
oder ihm raten es selber zu machen ;)
Aufbau des ARPANET
Nun aber genug der Worte. Darf ich vorstellen, das ARPANET (Stand: Mai 1973):
... zumindest mal grob skizziert.
Was sieht man nun auf der Karte?
Zunächst einmal sehen wir alle Universitäten die am ARPANET beteiligt waren (Harvard, UCLA, Carnegie etc.)
und welche Rechner dort benutzt wurden bzw. am ARPANET hingen (PDP-1, PDP-11, PDP-15 usw.)
Module
Die einzelenen Bestandteile/Module des ARPANET sind folgende:
IMP
IMPs (Interface Message Processor) sind Paketvermittlungsknoten und die direkten Vorläufer heutiger Router.
Das allererste Request for Comments (
RFC1) handelt unteranderem davon. Die IMPs basieren auf Minirechnern der Serie 16
von Honeywell. Die ersten Knoten waren Honeywell DDP-516, später wurden die schnelleren H316 eingesetzt.
(Wikipedia:
IMP)
316IMP
Die H316 IMPs waren die Nachfolger der ursprünglich plazierten DDP-516 und boten spezielle serielle Highspeedinterfaces.
Die H316 gehörten zu den ersten 16bit Rechnern überhaupt.
(Wikipedia:
H316)
TIP
TIPs, oder ausgeschrieben Terminal IMP, waren die Möglichkeit für Benutzer der ARPANETs direkt per Console auf das Netzwerk zuzugreifen.
Die erste erfolgreiche Verbindung kam zwischen der Universität Stanford und der UCLA zustande.
Einer der ersten Befehle die probiert wurden war "login". Bei der Eingabe von "login" stürtzte der Rechner allerdings nach dem zweiten
Buchstaben ab. Das Problem war ein paar Stunden später aber behoben und login funktionierte.
Für die grobe Netzstruktur braucht es also:
15x - TIPs
15x - IMPs
06x - 316IMP
An den einzelnen Knoten der Universitäten hingen unterschiedliche Großrechner.
02x -
PDP15
15x -
PDP10
04x -
PDP11
02x -
PDP1
01x -
H645
02x -
IBM 360/67
01x -
IBM 360/75
01x -
IBM 360/65
01x -
IBM 360/44
01x -
IBM 370/145
01x -
IBM 360/91
01x -
NOVA
01x - MAXC (PDP-10 Klon)
01x -
TSP
01x -
TX-2
01x - MICRO 810
01x -
B6700
01x -
IBM-1800
Unser ARPANET umfasst also insgesamt 36 Knotenpunkte und 38 Großrechner.
Da 38 Großrechner und 36 Knotenpunkte viel Platz brauchen, wird das Projekt ein wenig runterskaliert.
Für Großrechner und Knotenpunkte werden ESP32 Microcontroller Boards zum Einsatz kommen.
Die sind ausreichend von der Leistung, platzsparender als eine (oder mehrere) PDP-11 und zu guter letzt in der Menge auch noch bezahlbar.
In Teil II geht es mit der Hardware weiter.